Nähe und Distanz

Wir nah dran ist weit genug weg?

Die Sache mit der Nähe und Distanz ist immer wieder ein sehr heiß diskutiertes Thema. Im Januar waren meine Schüler Alexander und Sandra bei mir zum Unterricht auf dem Hof. Ich habe sie damals auf meinem Jungpferdeseminar kennen gelernt und sie seitdem mit ihrer jetzt zwei Jahre alten Haflingerstute begleitet. Obwohl das Pony eigentlich Sandras ist, die auch Pferde- und Reiterfahrung hat, arbeitet eher ihr Mann Alexander mit ihr, der bis dato keine Erfahrung hatte.

 

Für die Leute unter uns, die seit Kindheit an mit Pferden aufgewachsen sind, ist es völlig selbstverständlich, dass ein Pferd einen gewissen Abstand hält. Für jemanden, der ein Pferd einfach so in die Hand gedrückt bekommt und damit dann arbeiten soll, ist das zunächst überhaupt nicht so und schon gar nicht selbstverständlich.

So ist es nicht verwunderlich, dass ich im Training immer wieder sage: „Das Pferd muss weiter weg, sie darf nicht so nah ran. Sie hängt so stark an dir.“ Und da fragte mich Alexander: „Warum muss das denn so sein? Ist das grundsätzlich gut oder schlecht?“

 

Diese Frage hat mich sofort zu diesem Text inspiriert und es sogar in die Ausgabe vom aktuellen Kutschbock geschafft, für den ich regelmäßig schreibe.

 

Fotos: Ronja Ronnenberg und Luisa Schildmann