Mister Riverdance Teil 4

 Riverdance ist nun fast drei Monate bei uns und wir machen wöchentlich Fortschritte, wobei man nun wirklich sagen kann, dass er angekommen ist und sich wohl fühlt. Das hat tatsächlich etwas gedauert, denn er tat sich sehr schwer mit anderen Pferden in Kontakt zu treten und ein Herdengefühl zu bekommen. Das ist nun zum Glück anders und er hat seinen Platz, wenn auch als einziges Pferd unter den fünf Ponys, gefunden. Er hat gelernt, sein Futter zu suchen und gesunden Appetit zu haben, wobei wir noch nach einem geeigneten Kraftfutter suchen. Er bekommt schnell angelaufene Beine von Luzerne und schuppt auch zwischenzeitig stark, wobei ich mir sagen lassen habe, dass dies bei Füchsen des Öfteren vorkommt. Wir haben schon viele hilfreiche Tipps bekommen, um auch das hoffentlich bald ganz in den Griff zu bekommen.

 

Ausbildungstechnisch geht es mit riesen Schritten voran. An der Longe bekommt er in den einzelnen Gängen immer mehr Elastizität, Kraft und Schwung und man kann erahnen, wie toll das einmal zu reiten oder zu fahren wird. Den Galopp haben wir nun auch dazu genommen und üben fleißig daran, das Tempo zu drosseln, da Riverdance hier sehr stark über Geschwindigkeit arbeitet und noch sehr ungeübt ist.

 

In der Handarbeit habe ich ihm zunächst das Gebiss und die Zügelhilfen erklärt, da er vor der Trense und dessen „Schärfe“ - im Gegensatz zum Kappzaum - doch sehr Respekt hatte. Natürlich ist die Arbeit auf Trense immer nur im Hinblick auf den Zahnwechsel möglich und wenn es da mal harkt, nehmen wir den Kappzaum. Daran angelehnt soll es nun mit der Doppellonge weiter gehen, denn das ist die Grundlage für die Ausbildung vor der Kutsche. Mit dem Ziehen eines Reifens hat der Herr gar keine Probleme und macht schon fleißig unseren Platz gerade. Aber auch die Desensibilisierung hat ihre Wirkung gezeigt, sodass ich schon einmal auf seinem Rücken Platz nehmen durfte.

Wie ihr seht, arbeiten wir abwechslungsreich in viele Richtungen, denn ihm wird nach einem sich wiederholenden Training schnell langweilig, was sich dann in zu viel Gelassenheit wiederspiegelt... So werden wir uns den Winter über weiter mit der Vertiefung einzelner Bereiche befassen und Euch in den Videoupdates daran teilhaben lassen.

 

Wenn ihr Euch die Videos anseht, bekommt bitte nicht den Eindruck, ich hätte Zauberhände, die alles wie von selbst geschehen lassen und das der Grund ist, weshalb wir so gut vorankommen. Riverdance ist einfach ein richtig feiner Kerl, der mich sehr gut da stehen lässt und das Training absolut unkompliziert macht. Ohne seine offene und dankbare Art, müsste ich mich viel mehr ins Zeug legen und ich genieße es sehr (einmal in meinem Leben) so ein leichtes Pferd zu haben.