Was nicht sein soll, soll nicht sein

Im Januar kam die schwarze Welsh Cob Stute Svalla nach Heimsen, die uns von der lieben Sonja zur Verfügung gestellt wird. Unser Plan war, sie als Reitpferd für die Ponyschule zu nutzen und sie in der Zucht einzusetzen. Wie ihr vielleicht im Newsletter gelesen habt, sollte unsere Zucht nun langsam in ein größeres Stockmaß übergehen, damit ich die Nachzucht auch trainieren und richtig reiten kann. Svalla hat ein sehr gutes Papier, ist gesund und munter und rosst regelmäßig, sodass dem „tragend werden“ eigentlich nichts im Wege stand.

 

 

 

Anfang März waren wir in Hessen bei den Bergtor Cobs und haben es im Natursprung versucht. Ich habe mir einen sehr athletischen und hervorragend zur Stute passenden Hengst ausgesucht, der reiterlich alles hatte, was ich mir für ein Fohlen wünsche. Nach einer ordentlichen Rosse bei uns zu Hause, zeigte Svalla dort leider gar keine Rosseanzeichen mehr und musste mit einer Hormonspritze in Schwung gebracht werden, die dann in der dritten Woche ihres Aufenthaltes endlich ihre Wirkung zeigte. Nach einer Woche Spaß und zwei Wochen Warten, war auf dem Ultraschall leider nichts zu sehen. Ich schätze, dass die fremde Umgebung, der Fahr-Stress und die Umstellung an sich, ihren Anteil daran hatten.

Deshalb entschied ich, es mit einer künstlichen Besamung vor Ort im eigenen Stall zu versuchen. Bei Maidstuten, also Erstgebärenden, sagt man eigentlich, dass eine Befruchtung durch ein richtiges Decken des Hengstes erfolgreicher ist. Da es leider kein (bzw. kaum) Frischsamenversand von Welsh Cob Hengsten gibt, brauchten wir eine passende „Ersatzrasse“ und ich suchte mir einen sehr kräftigen Palomino Reitponyhengst einer Hengststation in Bad Oeynhausen aus.

Wir besamten einen riesigen, guten Folikel, der ohne Rosseanzeichen daher kam. Nach ein paar Tagen rosste Madame auf einmal. Es kam ein zweiter Folikel hinterher, den wir nicht besamten, um Zwillinge zu vermeiden. Nach 17 Tagen saß an einer verkümmerten Frucht eine Zyste. Das war also auch nix. Es wurde geschaut, ob die Stute vielleicht auf das Trägermaterial des Samens reagierte oder sonstige Reaktionen in der Gebärmutter vorhanden waren aber außer ein paar harmlosen Zysten, war nichts zu sehen.

 

 

Beim dritten Versuch lief alles genau nach Lehrbuch. Rosse nach 18 Tagen, Folikel in Normgröße, Folikelsprung. Wir besamten exakt mit engmaschigen Ultraschall-Kontrollen und waren zuversichtlich. Zu Unterstützung gab es auch noch Regumate. Leider war auch hier nach 18 Tagen nichts zu sehen und die Stute durch die ständigen rektalen Untersuchungen komplett genervt.

 

 

 

Ich habe entschlossen, dass dies der letzte Versuch war und war sichtlich niedergeschlagen. Natürlich gäbe es jetzt noch ein paar alternative Varianten der Besamung, aber auch die Stute zeigte deutlich, dass es nun reicht.

 

Es ist nicht nur viel Leergeld, das flöten ging, sondern auch eine Menge Zeit, Nerven und Hoffnung. Durch meine drei vorherigen Fohlen, war ich auch ganz einfach verwöhnt, da die Stuten immer unkompliziert sofort aufnahmen.

 

 

 

Zucht ist teuer – das ist ganz einfach so und manchmal sorgt die Natur dafür, dass es einfach nicht sein soll. Svalla ist mit ihren 18 Jahren nicht die jüngste aber für ein Pony natürlich in keinem Alter. Für die Zucht aber vielleicht schon, wer weiß. Es war für mich (leider) eine neue Erfahrung, die ich erst einmal annehmen musste.

 

 

Nun freuen wir uns aber trotzdem, dass sie uns bis Oktober weiterhin in der Ponyschule begleiten wird, bei der sie ihren Job wirklich ganz hervorragend meistert. Die Kinder sind von Ihr begeistert und wir auch.

 

 

 

Ab Oktober darf sie in ein neues Zuhause umziehen. Wer ein tolles, gesundes und liebes Kinderpony sucht, der darf sich gerne schon einmal melden!