JA! - Zum Handicap!

Für uns sind sie fast unsichtbar – die vielen Einschränkungen unserer Pferde, die mit den Kindern oder auch meinen fortgeschrittenen Reitschülern einen wunderbaren Job leisten. Damit dies so bleibt, bekommen sie ein sehr spezielles und auf sie abgestimmtes Training, das man sich so wie Krankengymnastik bei uns Menschen vorstellen kann.

 

Wir haben uns auf das Training von Pferden mit Befunden spezialisiert und erfreuen uns an den großartigen Fortschritten unserer Kundenpferde.

Die Entscheidung FÜR das Leben mit einem Handicappferd stellt Euch vor Herausforderungen, die sich meist sinnbildlich in mehrere Schritte gliedern:

 

Im ersten Schritt:

Das Pferd mit seinen Befunden anzunehmen, die Diagnostik und dessen Zustandekommen verstehen.

 

Im zweiten Schritt:

Realisieren, dass der Einsatz und das Training des Pferdes sich zukünftig ändern und die Behandlungen und Trainings wahrscheinlich zeit- und kostenintensiv werden. Zusätzlich darüber im Klaren werden, dass man als Tierbesitzer nun neue Dinge lernen und anwenden muss, die wahrscheinlich sehr anders sind, als zuvor und Disziplin und Geduld fordern werden.

Im dritten Schritt:

 

Entscheiden, ob einem die Nutzbarkeit des Pferdes „reicht“ und ob man den Weg weiterhin gemeinsam gehen möchte, das nötige Kleingeld hat und ausgeben möchte und man die Verantwortung im Hinblick auf die Gesunderhaltung tragen möchte.

Hier sei gesagt, dass es absolut in Ordnung ist, sich dagegen zu entscheiden und einen Menschen zu suchen, der dieser Aufgabe besser gewachsen ist!!! Es gehört sehr viel dazu, sich dies einzugestehen und ist anhand der heutigen Wirtschaftslage absolut verständlich.

 

Im letzten Schritt

Sich bei erfahrenen und spezialisierten Pferdetrainern Hilfe holen, ihnen Vertrauen schenken und beharrlich im Training bleiben, auch wenn es mal nicht so leicht ist.

 

Für mich ist es ganz besonders wichtig, bei diesen Pferden nicht krampfhaft nach weiteren Befunden „zu suchen“ und unser Training dadurch einzuschränken oder Verhaltensweisen damit zu erklären.

 

Die Probleme sind sowieso da und der Pferdebesitzer entweder am Anfang vom Ende seiner Nerven, wenn die Diagnose erst kürzlich gestellt wurde und man nun mit der neuen Situation umgehen muss, oder bereits weit darüber hinaus, weil wir die letzte Anlaufstelle sind, ehe aufgegeben wird, da man schon alles andere ausprobiert hat.

 

So oder so: Wir schauen, nach Lösungen, finden Möglichkeiten und trainieren die Pferde so, dass sie ein möglichst normales Leben MIT den Handicaps führen können.